Ob vor einem großen Auftritt, bei einem Tauchgang oder in einer Pause an frischer Luft – tief einatmen ist oft wichtig. Und tut gut. Ohne Essen kann man ein Woche leben, ohne Trinken immerhin ein paar Tage, ohne Luft nur ein paar Minuten. Gott sei dank haben wir Lungen, und darin gleich zwei Lungenflügel . Doppel hält besser.

Das Bild von den beiden Lungenflügeln haben auch die Bischöfe aufgegriffen, wenn es um die kirchliche Arbeit mit und für junge Menschen geht. Das Bild hat es in sich. Die sogenannten Leitlinien der Jugendpastoral sagen nämlich, dass es gut ist, beide Lungenflügel zu benutzen. „Eine Lunge liefert nur dann das volle Volumen, wenn sie über zwei vitale Lungenflügel verfügen kann“ heißt es da. In der kirchlichen Jugendarbeit ist der eine Lungenflügel der (sozial)pädagogische. Also z. B. das Wahr- und Annehmen junger Menschen oder der Einsatz für Partizipation und gegen Armut oder auch das Erleben von Demokratie und Gerechtigkeit. Der andere Lungenflügel steht für die Orientierung an Jesus Christus, seiner Botschaft und seinem Einsatz aus Gottes Liebe, also die geistliche Ebene . Beide Lungenflügel zusammen liefern das einzigartiges Sauerstoffgemisch der Jugendarbeit.

„Berufung wählen“ ist das Dritte Stichwort der Leitlinien der Jugendpastoral. Junge Menschen sollen die Kompetenz erwerben, zu wählen, wie und wonach sie leben wollen und welcher Auftrag in ihrem Herzen schlummert. Damit ihnen bei dieser Entscheidung nicht die Puste ausgeht, sind beide Seiten wichtig, die geistliche und die die pädagogische.