Der Tannenbaum und die Jugend 

Heute früh fiel mir dieser Tannenbaum auf – “erst jetzt” ausrangiert und reichlich ausgedörrt, nachdem er sicherlich viele Wochen in einer Wohnung gestanden hat. 
Beim Anblick dieses Tannenbaums musste ich an den jungen Pfarrer meiner Heimatpfarrei denken. Er feierte stets Ende Januar seinen Namenstag (“Thomas”) und lud uns als Jugendrunde zu diesem Fest ein. Sein Tannenbaum, der immer erst zu Mariä Lichtmess am 2. Februar abgeschmückt wurde, stand daher immer noch im Wohnzimmer und ähnelte dem auf dem Foto bereits sehr. Dies führte bei uns als Jugend jedes Jahr zur Erheiterung und dem damit verbundenen internen Ranking, ob der aktuelle Baum den aus dem vorherigen Jahr vielleicht noch unterbietet. 
Was mir bei der Erinnerung an den Tannenbaum und unseren Pfarrer aufkam, war sofort ein positives Gefühl. Er war es, der in unserer Pfarrei Angebote für Jugendliche geschaffen hat, regelmäßig zu Treffen einlud und uns beispielsweise für Weltjugendtage begeistert hat. Gemeinsam mit vielen Jugendlichen aus dem gesamten Bistum haben wir dann an einem Weltjugendtag teilgenommen. Er stand für Gespräche bereit, zeigte Interesse für unsere Belange und gab uns Raum, uns auszuprobieren. 
Bis heute arbeite ich nun in der Jugendpastoral und denke gerne an den Pfarrer zurück, der uns durch seine Art, seine Wertschätzung und sein persönliches Sorgen für die Jugendarbeit begeistert hat. Und wenn ich mit Jugendlichen zusammenarbeite, hoffe ich, dass ich etwas von dieser Begeisterung weitergeben kann. 

BR