„Wie bin ich eigentlich hier gelandet?“, „“Woraus ziehe ich meine Motivation für mein Tun?“ „Womit hadere ich in meinem Tätigkeitsfeld?“ Diese und weitere Fragen bildeten den Leitfaden für die Orientierungstage der 12. Klasse des Ökumenischen Domgymnasiums Magdeburg.
Nicht aber die rund 100 Schülerinnen und Schüler waren es, die diese Fragen beantworten sollten, sondern ihre zahlreichen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner aus Gesellschaft, Politik und Kirche. Sie alle stellten sich den Leitfragen aber auch vielen Nachfragen der Schülerinnen und Schüler.
Die Orientierungstage organisierte das Team der Arbeitsstelle für Jugendpastoral im Bistum Magdeburg. Insgesamt 17 Personen konnten sie gewinnen, die sich am Projekt beteiligen und den Schülerinnen und Schülern etwas über ihr Tätigkeitsfeld, vorrangig aber über ihren persönlichen Werdegang und ihre Motivation erzählten. Alle Schülerinnen und Schüler trafen so am ersten Projekttag auf drei, zum Teil sehr unterschiedliche Personen und Tätigkeitsfelder, von Hospizarbeit bis hin zur Abgeordnetentätigkeit im Landtag war vieles vertreten.
„Neben Berufsberatung ist es wichtig, jungen Menschen Orientierung auch für andere Fragen des Lebens zu geben. Die Menschen, die sie kennengelernt haben, stehen nicht nur für einen Beruf, den sie ausüben, sondern auch für eine Lebensaufgabe. In den Kirchen nennen wir so etwas oft Berufung.“ sagt Christoph Tekaath, Leiter der Arbeitsstelle für Jugendpastoral über die Gesprächspartnerinnen und -partner. „Es ging“, so Tekaath weiter, „bei den Orientierungstagen darum, sich die Frage nach dem eigenen Platz in der Gesellschaft zu stellen und sich darüber mit anderen auszutauschen.“ So folgte nach dem ersten Projekttag mit den Gesprächen ein zweiter Reflexions- und Auswertungstag.
Begeistert war das Team der Arbeitsstelle für Jugendpastoral über die große Bereitschaft, am Projekt mitzuwirken. Ab November liefen die Vorbereitungen für die Orientierungstage und viele der angefragten Personen sagten sofort zu, zum Teil sogar für mehrere Gesprächsangebote am Projekttag. „Allen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner gilt ein großer Dank, dass sie sich darauf eingelassen und sich die Zeit genommen haben, ohne sie hätte das Projekt so nicht stattfinden können.“ resümiert Christoph Tekaath am Ende des Projektes.
Zu den zahlreichen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern zählten: Eva von Angern (Landtagsabgeordnete, Die Linke), Sebastian Striegel (Landtagsabgeordneter Bündnis 90/ Die Grünen), die Stadträtinnen Kornelia Keune (SPD), Carola Schumann und Kathrin Meyer-Pinger (beide FDP) und Hans-Günther Pölitz (Magdeburger Zwickmühle). Aber auch die Pfeifferschen Stiftungen waren mit mehreren Mitarbeitenden aus verschiedenen Bereichen zahlreich vertreten. Ebenso war die Caritas Magdeburg mit mehreren Mitarbeitenden am Projekt beteiligt. Mehrere Angebote ermöglichte auch die Gefängnisseelsorge der Justizvollzugsanstalt Burg, sowie die Krankenhausseelsorge des Universitätsklinikums. Weiterhin stellten verschiedene Personen sich und ihre Tätigkeiten oder Einrichtungen vor, darunter Schwester Lydia vom Kinder- und Jugendzentrum Don Bosco, Susanne Bürger von der Vitopia Genossenschaft und Michael Zierau als Geschäftsführer seines Unternehmens.
Einen Abschluss fanden die beiden Projekttage mit einem Gottesdienst in der Kathedrale St. Sebastian. Das Bibelwort „Ihr seid das Salz der Erde“ wurde darin als Leitmotiv aufgegriffen. Die Schülerinnen und Schüler wurden ermutigt, sich in die Gesellschaft einzubringen und die Welt geschmackvoll und nicht fade zu machen.