Mitte März trafen gut 70 Firmlinge im Jugendhaus in Roßbach und am vergangenen Wochenende knapp 30 im virtuellen Raum mit Bischof Gerhard Feige zusammen.
Nach ein bisschen Spannung durch die immer noch vorherrschende Corona-Situation und einige Absagen waren es in Roßbach schließlich fünf Gruppen aus verschiedenen Pfarreien des Bistums, die sich die begehrten Plätze gesichert hatten. Jugendliche aus Halle, Haldensleben, den Harz-Pfarreien, Magdeburg und Weißenfels erlebten von Freitag bis Sonntag verschiedene Workshopangebote, ein Theaterstück, die Begegnung mit Bischof Gerhard und einen gemeinsamen Abschlussgottesdienst. Alles unter dem Motto „Nur Mut!“. Wegen des Hygienekonzeptes fand das Wochenende sowohl im Jugendhaus in Roßbach als auch im Jugendsporthotel Euroville in Naumburg statt. Das Team der Arbeitsstelle für Jugendpastoral hatte ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt und auch die Unterstützung interessanter Gastreferent*innen gewonnen.
In Workshops wurden am Samstag ermutigende Impulse für junge Christ*innen in ihrem Lebensumfeld gesetzt: „Was für ein Mut…“ hieß es in einer Ausstellung über die Widerstandsgruppe Weiße Rose um die Geschwister Scholl, die in der Diktatur des Nationalsozialismus viel Mut bewiesen haben. Der Mut zur Glaubensentscheidung wurde mit dem Kurzfilm "Anbieterwechsel?“ ins Spiel gebracht. „Was traust du dir zu?“ bot die Möglichkeit danach zu fragen, wo und wie ich mich als junger Mensch jetzt und nach der Schule einsetzen möchte. Bei „Queering my religion“ ging es um den Mut von Menschen, sich innerhalb der Kirche als queer zu outen und trotz mancher Vorbehalte anderer sich den Glauben nicht nehmen zu lassen.
Am Freitag- bzw. Samstagabend ging es für jeweils einen Teil der Gruppe in das Naumburger Theater mit dem Stück "Name: Sophie Scholl". In einer spannenden Inszenierung wurde eine junge Frau, die zufällig den Namen der berühmten Widerstandkämpferin aus der Zeit des Nationalsozialismus trägt, vor die Frage gestellt, ob sie auch Mut zu Ehrlichkeit und Widerstand findet. Ein Workshop „Nur Mut!“ gab am Samstag dann Gelegenheit, mit Mitteln des Theaters eigene Mut-Statements kreativ darzustellen.
Direkt mit Eindrücken aus der Frühjahrskonferenz der Bischöfe kam Bischof Gerhard Feige auch zum Firmlings-Wochenende. Mit Filmclips zum Bischof, abwechslungsreichen Interviews durch Jugendliche und spielerischen Aktionen fand die Begegnung zwischen Bischof und den Firmbewerber*innen statt. Und natürlich endete das Wochenende mit einem gemeinsamen Gottesdienst. Bischof Gerhard ermutigte die jungen Menschen aus seinem Bistum zu einer Haltung, wie sie mit den Seligpreisungen und Weherufen der Feldrede im Lukasevangelium angeregt wird.
Wer an dem Wochenende im März nicht teilnehmen konnte, hatte am 2. April die Gelegenheit, sich „Auf einen Click mit dem Bischof“ zu treffen. 25 Firmlinge mit ihren Gruppenleiter*innen nutzten die Gelegenheit und holten vor laufender Kamera zusammen mit Diözesanjugendseelsorger Christoph Tekaath den Bischof im Büro in Magdeburg ab, trafen sich mit ihm per Liveschaltung in der Kathedrale und kamen schließlich im offenen Jugendbüro M13 mit Bischof Feige in einer Videokonferenz ins Gespräch: über ihre eigenen Firmung, über die Sicht auf Glaube und Kirche – und über Schätze des Lebens, die wohl jeder kennt und hat. Ein Highlight dabei war der Hund „Willy“, den der Bischof mitgebracht hatte und den er freudig den Jugendlichen präsentierte: ein Schatz im Leben eines Bischofs und damit ein schöner Ausgleich in einem Alltag voller Termine und Reisen.
Im nächsten Jahr wird es wieder Angebote für Firmlinge geben: ein Wochenende und eine Online-Begegnung sind geplant.